slide-01
slide-02
slide-03
slide-04
slide-05
slide-06
slide-07
slide-08
slide-09
slide-10
slide-11
slide-12
slide-13
slide-14
slide-15
slide-16
slide-17
slide-18

Glossar

Automatisches Übersetzen

Übersetzung von Texten aus einer Humansprache in eine andere mittels Computer. Da das Ergebnis des vollautomatischen Übersetzungsprozesses immer noch relativ unvollkommen ist, ist ein Eingreifen des Menschen in den Prozess unabdingbar. Dabei gibt es grundsätzlich drei Methoden: das Präeditieren (die vorherige Anpassung eines Textes an den maschinellen Prozess), das interaktive übersetzen (das Klären von Problem und Mehrdeutigkeiten durch den Menschen während des maschinellen Prozesses) und das Posteditieren (die anschließende Bearbeitung einer maschinell erstellten Übersetzung).

 

Beeidigte Übersetzer

Übersetzer/Dolmetscher, die aufgrund der Berufung auf einen allgemein geleisteten Eid Urkundenübersetzungen anfertigen und zum Dolmetschen vor Behörden und Gerichten zugelassen sind. In Deutschland werden sie - je nach den in den einzelnen Bundesländern geltenden Bestimmungen öffentlich bestellt und allgemein be- oder vereidigt oder ohne öffentliche Bestellung allgemein beeidigt bzw. ermächtigt. Voraussetzung dafür ist ein einschlägiger Berufsabschluss und/oder eine besondere Eignungsprüfung. Die Vergütung richtet sich nach dem Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz (JVEG).

 

Begleitdolmetschen

Dolmetschen für Einzelpersonen und Gruppen bei Besichtigungen, Stadtführungen und Exkursionen, Betreuung von Feriengästen und Touristen, beim Besuch von Kulturveranstaltungen und Sportveranstaltungen sowie bei Begrüßung und Verabschiedung, Gesprächsdolmetschen bei unverbindlicher oder zwangloser Unterhaltung.

 

Behördendolmetschen

Dolmetschen für Einzelpersonen oder Gruppen, meist Einwanderer, Asylbewerber, Flüchtlinge, Wanderarbeiter bei Gesprächen bei Behörden (auch in Sozialämtern, Schulen, Gesundheitseinrichtungen usw.) des Aufnahmelandes. Für diese Art des Dolmetschens ist ein besonderes Wissen um die Kulturen i.w.S. Voraussetzung. Auch: Sozialdolmetschen, Kommunaldolmetschen u.a.; engl.: community interpreting.

 

Berufsverbände

Verbände, in denen Übersetzer/Dolmetscher zur besseren Wahrnehmung ihrer beruflichen Belange (rechtlicher und sozialer Art sowie Weiterbildung) organisiert sind. In Deutschland werden diese Aufgaben vom Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ), dem Fachverband der Berufsübersetzer und Berufsdolmetscher e.V. (ATICOM), den Assoziierten Dolmetschern und Übersetzern in Norddeutschland e.V. (ADÜ Nord), dem Verband der Übersetzer und Dolmetscher e.V. (VÜD) wahrgenommen. Literarische Übersetzer sind im VDÜ (Verband der Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V.) oder in der Bundessparte Übersetzer des Schriftstellerverbandes in der Gewerkschaft ver.di organisiert. Die genannten Übersetzerverbände sind Mitglied der Fédération Internationale des Traducteurs (FIT). Konferenzdolmetscher können entweder in den genannten Berufsverbänden oder, unter relativ strengen Bedingungen, Mitglied der Association Internationale des Interprètes de Conférence (AIIC) werden.

 

Computergestützte Übersetzung

Engl. Abk.: CAT (computer-aided translation); syn. Computerunterstützte Humanübersetzung. Der Unterschied zur maschinellen Übersetzung besteht darin, dass das computergestützte Übersetzen grundsätzlich Humanübersetzen, also ein vom Menschen mit Hilfe des Computers und seinen vielfältigen Möglichkeiten ausgeführter Prozess ist.

 

Dolmetschen

Mündliche Übertragung eines mündlich dargebotenen Textes.

 

Flüsterdolmetschen

Simultanes oder zusammenfassendes leises Dolmetschen, in der Regel für eine Einzelperson, in einer Konferenz- oder Verhandlungssituation.

 

Gebärdendolmetschen

Gebärdendolmetscher/innen übertragen Äußerungen aus der gesprochenen Sprache in die Gebärdensprache und umgekehrt. In der überwiegenden Zahl ihrer Einsätze sind sie direkt in der Kommunikationssituation zugegen, da die Gebärdensprache im Gegensatz zur gesprochenen Sprache visuell und nicht akustisch wahrgenommen wird.

 

Gerichtsdolmetschen

Dolmetschen vor Gerichten und Behörden. Der Dolmetscher muss in Abhängigkeit von den im jeweiligen Bundesland geltenden Bestimmungen allgemein be- oder vereidigt bzw. ermächtigt sein. In Ausnahmefällen kann durch den vorsitzenden Richter eine Ad-hoc-Vereidigung vorgenommen werden. Für das Gerichtsdolmetschen sind die gründliche Beherrschung von zwei Sprachen und die solide Kenntnis der jeweiligen Kulturen sowie ein ausreichendes forensisches Wissen erforderlich. Die Art des Dolmetschens (konsekutiv, simultan, Flüstern) richtet sich nach der Kommunikationssituation. Gerichtsdolmetscher unterliegen einer besonderen Ethik. Siehe auch beeidigte Übersetzer.

 

Gesprächsdolmetschen

Syn. für Verhandlungsdolmetschen.

 

Interkulturelle Kommunikation

Interdisziplinäres Fach, das für das Übersetzen und Dolmetschen immer mehr an Bedeutung gewinnt, da Übersetzer und Dolmetscher nicht nur zwischen zwei Sprachen, sondern zwischen zwei Kulturen vermitteln.

 

Internationalisierung

Voraussetzung für den Prozess der Lokalisierung. Schaffung eines so genannten Produktkerns, der die Anpassung der zu übertragenden Informationen an die Gewohnheiten des Zielmarkts ermöglicht (z. B. dass das Produkt die auf den unterschiedlichen Märkten gebräuchlichen Zeichensätze, Datums- und Zeitangaben, Tastaturanordnungen und vieles andere mehr berücksichtigt).

 

Kompetenz des Übersetzers (professionelle, kulturelle, fremdsprachliche, muttersprachliche, kommunikative, translatorische)

Bündel von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten eines professionellen Übersetzers. Neben der fremdsprachlichen und muttersprachlichen Kompetenz sind fachliche, kulturelle, kommunikative, spezielle translatorische Kompetenzen Voraussetzung für eine solide Berufsausübung.

 

Konferenzdolmetschen

Simultanes oder konsekutives Dolmetschen auf Konferenzen oder in konferenzähnlichen Situationen allein oder im Team, mit oder ohne Dolmetschanlage.

 

Konsekutivdolmetschen

Aufeinander folgendes Dolmetschen von kürzeren oder längeren Textabschnitten, vorwiegend beim Gesprächs- oder Verhandlungsdolmetschen, vor allem auf hoher Ebene, und beim Gerichtsdolmetschen.

 

Lokalisierung

Übersetzen, speziell von Software, unter dem Aspekt der technischen, kulturellen und sprachlichen Anpassung eines Produkts und der zugehörigen Dokumentation an die Lese- und Gebrauchsgewohnheiten eines speziellen Marktes.

 

Maschinelles Übersetzen

Siehe automatisches Übersetzen.

 

Medienübersetzen/-dolmetschen

In der Regel Übersetzen und Dolmetschen für Film und Fernsehen, aber auch für (multi-)mediale Anwendungen wie Video, DVD u.ä. Wesentliches Anwendungsgebiet beim Übersetzen ist die Untertitelung/Übertitelung, beim Dolmetschen sind es Live-Fernsehsendungen.

 

Postedition

Korrigieren/Revidieren eines maschinell übersetzten Textes. Trotz Korrektur wird die Qualität einer posteditierten Maschinenübersetzung im Vergleich zu der eines durch einen menschlichen Übersetzer erstellten Zieltextes geringer sein. Die Vorzüge einer posteditierten maschinellen Übersetzung liegen lediglich in der Zeitersparnis.

 

Projektmanagement

Verwaltung eines speziellen Übersetzungsauftrags, der entweder wegen seines Umfangs, seiner Kompliziertheit (Zusammenwirken mehrerer Prozessbeteiligter: Übersetzer, Revisor, Lektor, Layouter, Druckerei…), besonderer Fristen oder wegen der Tatsache, dass ein Text in mehrere Sprachen zu übersetzen ist, eines besonderen Verfolgens des Ineinandergreifens der Arbeitsabläufe bedarf.

 

Qualitätsnorm

Verschiedene Übersetzungsunternehmen haben sich nach ISO 9000ff (bzw. DIN EN ISO 9001:2000) zertifizieren lassen. Für Übersetzer existierte in Deutschland bis 2006 eine spezielle Norm: DIN 2345 (Übersetzungsaufträge), die die Voraussetzungen für die Erstellung einer qualitativ anspruchsvollen Übersetzung festlegte. Seit 2006 ist die europäische Dienstleistungsnorm DIN EN 15038:2006 „Übersetzungs-Dienstleistungen – Dienstleistungsanforderungen” in Kraft. Intertext wurde im August 2007 vom TÜV SÜD nach dieser Norm zertifiziert.

 

Relaisdolmetschen

Relaisdolmetschen (Konferenzdolmetschen über eine zweite Sprache) wird angewendet, wenn für eine bestimmte Sprachrichtung kein Dolmetscher zur Verfügung steht und/oder wenn in einer Konferenzsituation so viele Sprachrichtungen bedient werden müssen, dass ein direktes Dolmetschen organisatorisch nicht mehr möglich ist; in diesem Fall dient ein bereits gedolmetschter Text als Ausgangstext.

 

Simultandolmetschen

Mehr oder weniger gleichzeitiges Dolmetschen einer Rede oder Äußerung. Wird oft als identisch mit Konferenzdolmetschen angesehen. Allerdings kann beim Konferenzdolmetschen sowohl die simultane als auch die konsekutive Dolmetschweise zur Anwendung kommen, während simultan auch in einer Verhandlungssituation gedolmetscht werden kann.

 

Spracherkennung

Bei der Spracherkennung wird mit Hilfe eines Computerprogramms gesprochener Text in geschriebenen Text umgewandelt. Ursprünglich für andere Anwendungen gedacht (z.B. für Radiologen), können nunmehr, da die Leistungsfähigkeit von Computers keine Begrenzung mehr darstellt, auch Übersetzer Spracherkennungssysteme verwenden. Seit einiger Zeit befinden sich Systeme auf dem Markt, die eine kontinuierliche (im Gegensatz zu einer diskreten, also durch Pausen zwischen den Wörtern gekennzeichneten) Sprechweise ermöglichen.

 

Sprachmittlung

Vielfach verwendeter Oberbegriff für Übersetzen und Dolmetschen.

 

Technischer Autor/Redakteur

Ein technischer Autor/Redakteur bereitet fachliches Wissen nach Textsorten und für spezielle Empfänger sprachlich so auf, dass eine optimal verständliche technische Dokumentation (z.B. Benutzerinformation), gegebenenfalls als Grundlage für die Übersetzung in mehrere andere Sprachen entsteht. Siehe auch Internationalisierung. Er benutzt dabei verschiedene technische Hilfsmittel (z.B. Terminologiedaten- und Textbausteinbanken). Im Falle der Lokalisierung nähert sich das Tätigkeitsfeld des Übersetzers dem des technischen Redakteurs an.

 

Telefondolmetschen

Einschaltung eines Dolmetschers in die Leitung zweier Gesprächspartner. Da kein visueller Kontakt gegeben ist, der Dolmetscher in einer Ad-hoc-Situation faktisch keine Möglichkeit hat, sich auf den Inhalt des Gesprächs und die Diktion der Gesprächspartner einzustellen, akustische Störungen nicht immer auszuschließen sind usw., stellt das Telefondolmetschen ganz besondere Anforderungen an den Dolmetscher. Stärkere Migration, stürmische Entwicklung der Technologien und die Globalisierung der Wirtschaft haben zu einem steigenden Bedarf an On-Demand-Dienstleistungen im Bereich des Telefondolmetschens geführt.

 

Terminologieverwaltung

Erfassung, Bearbeitung, Speicherung und Nutzung terminologischer Daten. Die Verwendung einer einheitlichen, mitunter speziell firmenbezogenen Terminologie ist ein entscheidendes Merkmal der Qualität einer Übersetzung. Für die Verwaltung von mehrsprachigen Fachwortbeständen stehen heute zahlreiche Terminologieverwaltungsprogramme kommerziell zur Verfügung. Oft werden sie im Paket mit Übersetzungsspeicherprogrammen angeboten.

 

Übersetzen

Schriftliche Übertragung eines fixierten Textes aus einer Ausgangssprache in eine Zielsprache im Unterschied zum Dolmetschen (mündliche Übertragung).

 

Übersetzungsspeicher

Software, die dazu dient, Segmente eines Ausgangstextes mit den zugehörigen Segmenten des übersetzten Zieltextes in einer Datenbank zu speichern, damit sie bei späterem nochmaligen Auftreten in der gleichen oder ähnlichen Form abgerufen werden können. Damit wird doppelte Sucharbeit vermieden, und es werden konsistentere Übersetzungen (beispielsweise von aktualisierten Dokumentationen) erzeugt.

 

Übersetzungstools

Unter Übersetzungstools fasst man im Allgemeinen Programme zusammen, die den Übersetzer in seinem Arbeitsprozess unterstützen, darunter maschinelle Übersetzungsprogramme, Übersetzungsspeicher und Lokalisierungswerkzeuge, Terminologieverwaltungssysteme, elektronische Wörterbücher und Glossare, Analyseprogramme, Projektmanagementsoftware, Zählprogramme u.ä.

 

Urkundenübersetzung

Übersetzung von Schriftstücken, die vor allem im Rechtsverkehr von Belang sind (Gerichtsurkunden, notarielle Urkunden, privatschriftliche Urkunden). In der Regel werden Urkunden von dazu befugten Übersetzern übertragen, die die Richtigkeit und Vollständigkeit der Übersetzung mit Anbringung ihres Rundstempels bestätigen. Diese Bestätigung ist nicht identisch mit einer Legalisierung (der Unterschrift des Übersetzers), die, falls erforderlich, durch einen Notar vorzunehmen ist.

 

Verhandlungsdolmetschen

Dolmetschen von Geschäftsverhandlungen und Fachgesprächen.

 

Vortragsdolmetschen

Dolmetschen von Lehrveranstaltungen und Einzelvorträgen (mit oder ohne Dolmetschanlage).

 

Zählprogramm

Speziell für Übersetzer entwickeltes Programm zur Zählung der Zeichen, Wörter, Zeilen oder Seiten von Ausgangs- oder Zieltexten, gegebenenfalls verbunden mit einem Modul zur Erstellung von Rechnungen. Das in MS Word eingebaute Zählprogramm ist im Allgemeinen für Zwecke eines professionellen Übersetzers nicht geeignet.